Jungs und Mädels in der Fahrradwerkstatt
Erinnern Sie sich? Sie haben uns im Frühjahr dieses Jahres insgesamt 15 Fahrräder gespendet, die wir herrichten und an Bedürftige weiter geben wollten.
Im Juni & Juli waren verschiedene SchülerInnen der Mittelschule Kürnachtal Estenfeld mit ihrem Lehrer Herr Voglgsang in der Werkstatt von Fahrrad Müller in der Mauritiusstraße. Hier haben sie unter fachkundlicher Anleitung von Herrn Robert Müller einen Teil der gespendeten Fahrräder repariert und „auf Vordermann gebracht“.
Mit finanzieller Unterstützung durch das Projekt „Praxis an Mittelschulen“ und durch die Fa. Porsche konnten die Materialien beschafft werden.
Diese Fahrräder sind inzwischen fast alle fertig repariert und sollen nun übergeben werden. Wenn jemand von Ihnen nun ein solches Fahrrad braucht oder jemanden kennt, der ein solches benötigt, dann sprechen Sie uns bitte an. Wir werden auf unkompliziertem Wege eine Übergabe organisieren. Wir wollen uns noch einmal für Ihre Fahrradspenden bedanken!
Matthias Schranner
Selbstverteidigung macht Schule!
Im Juni stand für 3 Klassen unserer Mittelschule Selbstverteidigung auf dem Programm. Über das Jums – Projekt des Landratsamtes (Jugendarbeit macht Schule) konnte Herr Bekim Nuhija der Kampfkunstschule KEICHU-Do Rottendorf/Gerbrunn gewonnen werden um den SchülerInnen einen Einblick in verschiedene Selbstverteidigungstechniken zu geben. Nach einer schweißtreibenden und anstrengenden Aufwärmphase stellte Herr Nuhija mit seinem Co-Trainer den SchülerInnen seine Sportart vor. Im Anschluss daran durften alle in Zweiergruppen verschiedene Selbstverteidigungsübungen durchführen. Am Ende der Trainingseinheit, die viel zu schnell vorbei ging, erhielten die Besten noch eine Medaille.
Sandra Anderl-Schott
Regen bei 34 Grad
Auch in diesem Schuljahr war wieder eine Gruppe von SchülerInnen unserer Mittelschule im Rahmen des JumS-Projektes bei Frau Trompke zum Basteln von Regenmachern. Mit einem kleinen Quiz zum Thema Natur empfing sie uns in ihrem idyllischen Garten und erklärte uns anschließend die Materialien für den Bau eines Regenmachers. Die Knöteriche hatte sie im Vorfeld geschnitten und getrocknet, so dass sich die Jungs und Mädels gleich an die Arbeit machen konnten.
Im Schatten eines Apfelbaumes sägten, bohrten und feilten sie an ihren „Instrumenten“. Nach dem Befüllen, Abdichten und Verzieren konnten sie schließlich bei 34 Grad im Schatten authentische Regengeräusche imitieren.
Es war wieder ein interessanter und netter Tag, den Frau Trompke prima organisiert und durchgeführt hat.
Matthias Schranner
Wasser als internationaler Lernstoff
(Mainpost, Rhön-Grabfeld, vom 26.05.2016)
Im Rahmen eines Erasmus-Projekts kamen jetzt 48 Schüler und Lehrer aus fünf europäischen Staaten im Schullandheim Bauersberg zusammen. Ziel dieses Projektes, das 2015 bis 2018 läuft, ist es, dass Schülergruppen und Lehrer miteinander kooperieren und voneinander lernen. Die Teilnehmer diesmal stammten aus Katalonien, Italien, Dänemark, Finnland und auch aus Estenfeld.
Dabei nimmt die Mittelschule Estenfeld bereits zum vierten Mal an dem europäischen Erasmus-Projekt teil, das von der Europäischen Union finanziell unterstützt wird. Das in diesem Rahmen laufende Projekt SICTEC (Sprinkle Information and Computing Technologies across European Curricula) hat zum Ziel, die Informationstechnik und Computertechnologie und deren Anwendung in Europa noch weiter zu verbreiten.
Schulisch soll dies mit dem topaktuellen Thema „Wasser“ erreicht werden. Besondere Bedeutung bekommt SICTEC durch den Klimawandel, der inzwischen überall in Europa spürbar ist, denn nicht nur Europas Süden ist von Wassermangel betroffen.
Das vergangene so trockene Jahr hat die fränkische Landwirtschaft vor große Probleme gestellt. Aber auch die großen Überschwemmungen an Donau und Oder in der jüngeren Vergangenheit sind unübersehbare Zeichen für diese Entwicklung.
Die Projektschulen wollen mit ihrer Arbeit die Sensibilisierung für das Thema „Wasser“ erhöhen, denn ein sparsamer Umgang mit der Ressource ist gefordert. So wichtig und interessant die Arbeit mit dem Computer und neuen Medien auch sein mag, die reale Begegnung von Mensch zu Mensch ist durch nichts zu ersetzen, so die dahinterstehende Grundidee.
So trafen sich je acht Schüler und ihre Lehrer aus Les Borges (Katalonien), Fano (Dänemark), Tirano (Italien), Kajaani (Finnland) und aus Estenfeld zunächst in der Jugendherberge Würzburg, um sich kennen zu lernen und den theoretischen Teil des Programms zu behandeln.
Nach drei Tagen ging es dann in die Rhön. Auf dem Weg zum Bauersberg war die Gruppe zu einer Betriebsbesichtigung bei Bionade in Ostheim eingeladen. In Bad Brückenau wurde Spaß und Entspannung in einem Erlebnisbad angeboten.
Das Schullandheim Bauersberg, das zur „Unterfränkischen Wasserschule“ gehört, war dann für die nächsten drei Tage das Zuhause der Gruppe, um dort experimentell zu arbeiteten. Die Leiterin des Studienhauses, Andrea Schmitt, und ihr Team haben der Gruppe die beiden Unterrichts-Module „Fließgewässer“ und „Wasseranalyse/Löslichkeit von Gasen“ näher gebracht. Dazu war es notwendig gewesen, das gesamte Material ins Englische zu übersetzen und natürlich auch die Lehrgänge auf Englisch durchzuführen.
Ein günstiger Nebeneffekt ist Tatsache, dass die unterfränkischen Wasserschulen in den Schullandheimen Bauersberg und Hobbach das jetzt auf englisch vorliegende Material künftig für andere internationale Gruppen nutzen können.
Für das Modul „Virtuelles Wasser“ konnte Anne-Kathrin Jackel, Mitarbeiterin der Abteilung Wasserwirtschaft bei der Regierung von Unterfranken, als weitere Referentin gewonnen werden. Sie zeigte den Jugendlichen und ihren Lehrern in Gruppenarbeiten und Rollenspielen sehr anschaulich, dass beispielsweise sage und schreibe 480 Liter Wasser benötigt werden, um eine Tasse Kaffee zuzubereiten.
Auch die Produktion einer Jeans führt auf ihrem Weg vom Baumwollfeld bis in den Laden mehrfach kreuz und quer durch Europa und Asien und auch dafür würden direkt und indirekt Unmengen von Wasser benötigt.
Für die Projektarbeit wurden acht Teams gebildet mit je einem Schüler aus jedem Teilnehmerland. So war eine intensive Zusammenarbeit sichergestellt und jeder konnte seinen Beitrag leisten. Zudem zeigte sich die Notwendigkeit, auf Englisch zu kommunizieren, denn das war die einzige Sprache, mit der sich die Teilnehmer verständigen konnten. Dies führte zu einer äußerst intensiven Sprachanwendung für die Schüler.
Insgesamt wuchs die bunte SICTEC-Gemeinschaft in den sieben Tagen des Treffens zusammen. Das zeigte sich auch am Abschlussabend, als bei einem gewaltigen Lagerfeuer Stockbrot gebacken – was übrigens nur den dänischen Schülern bekannt war – und viel gesungen wurde.
So hatten alle neben und bei der Arbeit viel Spaß und zeigten, dass sie international gut kooperieren können. Für die Schüler, die kurz vor dem Eintritt in die Arbeitswelt stehen, war das sicher eine wichtige Erkenntnis.
Besuch in der Tagespflege im Seniorenzentrum Estenfeld
Am Dienstag, 3. Mai 2016 besuchten die Kassen 5 und M7 der Mittelschule Kürnachtal Estenfeld die Tagespflege des Seniorenzentrums Estenfeld.
Die SchülerInnen der Klasse M7 begeisterten die Senioren mit einem Cowboy-Tanz zum Lied „Cotton Eye Joe“. Anschließend entführten die SchülerInnen der 5. Klasse ihre Zuschauer nach Transsylvanien in die „Villa Spooky“. Mit einem Musical erzählten sie die Geschichte von Bisso, der sein Zuhause vor dem Verkauf retten möchte und dabei tatkräftige Unterstützung von einer Ratte, einer Eule, Fledermaus und anderen erhält.
Der Besuch wurde von den SeniorInnen freudig angenommen und kann von unserer Seite gerne wiederholt werden.
Sandra Anderl-Schott
Fast hundert Viertklässer schnuppern in der Mittelschule!
Ende Februar war es soweit: die ViertklässerInnen der Grundschulen aus Estenfeld und aus Kürnach besuchten an zwei Tagen die Mittelschule Kürnachtal Estenfeld.
Nach der Begrüßung und einer kurzen Info über die Mittelschule durch Rektor Schranner spielte die Schulband zwei Lieder. Anschließend zeigten die Fünftklässer unter Leitung von Frau Anderl-Schott Auszüge aus ihrem Musical „Villa Spooky“.
Dann gingen die BesucherInnen in vier Gruppen und wurden von den Zehntklässern in die verschiedenen Workshops geführt.
Sie konnten unter Anleitung der MittelschülerInnen und Frau Gröger-Durchholz und Frau Reichert im neuen PC-Raum ihre eigenen Visitenkarten erstellen und in der Schulküche bei Frau Trube-Theis und ihren Soziales-SchülerInnen leckere Plätzchen backen. Im Mathematikunterricht der 5. Klasse erlebten sie bei Herrn Fischer-Wiesinger, wie hier mit den moderner Technik und modernen Medien (Smartboard, PC) anschaulich unterrichtet wird. Im Fach Technik konnten sie schließlich unter Anleitung von 8.-Klässern und Herrn Voglgsang ihre eigene Holzraupe basteln.
Am Schluss kamen alle SchülerInnen noch einmal in der Aula zusammen und man konnte ihren Gesichtern entnehmen, dass sie einen sehr erlebnisreichen Tag hatten. Nachdem die Schulband noch ein Lied spielte, bei dem alle lauthals mitsangen, gingen sie summend, die Plätzchen kauend und stolz ihre Visitenkarten und Raupen zeigend, wieder nach Hause.
Es waren insgesamt sowohl für die beteiligten MittelschülerInnen, als auch für die ViertklässerInnen zwei sehr kurzweilige Tage. Es war schön zu sehen, wie schnell sich die Kinder mit den großen SchülerInnen arrangierten, mit diesen arbeiteten und diese befragten. Und für die Lehrkräfte war es eine Wohltat, zu beobachten, mit welcher Geduld und Ruhe die 8. – und 10.-Klässer sich auf die Kinder einließen, diese anleiteten und ihnen in den Workshops halfen.
Matthias Schranner
A trip to Pottenstein youth
hostel
On Monday 11th of April 2016 our class did a trip by bus to Pottenstein for three days. At 10.45 a.m. we arrived at the youth hostel in Pottenstein.
On the first day we went hiking to a castle „Burg Pottenstein“. It is near the top of a hill. After a short rest we went on and a little bit later we arrived at the top oft he hill. At the top we saw a big platform and arround of this there were several fireplaces, also on the other hills. They were liton a holy day in January, the Three Kings Day.
On our way we passed a lookout tower „Pottensteiner Himmelsleiter“. Also it was really high, some of us climbed to the top of it and had a great view.
At the second day we started to the „Teufelshöhle“ early in the morning. We visited the cave and there we saw big stalactites. After lunch we walked down to Pottenstein to ride the summer toboggan run. On a little nearby lake we rented a pedalboat. It was a pink duck and we had a lot of fun.
At our third day we went to a cavern named „Hundsloch“. After abseiling into the cavern we explored it by ourself and we had to look for the exit.
To get out of the cavern we crawled through a really narrow gap and so our clothes were rather dirty. But it was great fun. After lunch we went to the climbing area. There we learned climbing in- and outside. We also balanced on a wire-rope and some of us took a roperailway.
This was our last day in Pottenstein and in the evening the bus took us back home.
It was a great trip but unfortunately it was much too short.
Mika Schwenkert
Unsere Wasserwoche in der Main Post vom 23.03.2016
Dorf-Zeitung vom 11.04.2016
Töpfern macht Schule
„Praxis Mittelschule“ ermöglicht Einblick in Töpferhandwerk
Der Familienbetrieb „Töpferei Bösl“ aus Essfeld hatte sich bereit erklärt, einen Töpferkurs mit anschließendem Glasieren und Brennen für Schüler durchzuführen. Die 5. Klasse unserer Mittelschule durfte an zwei Tagen den Schulalltag mit echtem Handwerk tauschen.
Die erste Arbeit bestand darin, ein Gefäß aus einem einzigen Tonklumpen herauszudrücken und in die gewünschte Form zu bringen.
Im nächsten Schritt wurden die SchülerInnen von Töpfermeister Eugen Wilhelm in die „Drehscheibe“ eingewiesen und einer nach dem andern durfte sein eigenes Gefäß drehen. Hierbei war großes Geschick erforderlich, doch die SchülerInnen wuchsen zum Teil über sich selbst hinaus.
Parallel dazu wurde den Kindern gezeigt, wie man ein Tier aus Ton modelliert. Hier gab es viele technische Tipps, dass beim Brand den Tieren nicht Ohren, Schwanz oder Pfötchen abbrechen.
Alle waren mit vollem Eifer und Herzblut dabei. Aufgrund des großen Spaßfaktors bewiesen alle ein erstaunliches Durchhaltevermögen und der erste Vormittag war viel zu schnell um.
Vier Wochen später waren alle gespannt, wie ihre Tonarbeiten den Brand überstanden hatten.
Nun ging es ans Glasieren, wobei die Schwierigkeit darin bestand, dass die Flüssigfarben nur an der Beschriftung der Gefäße zu erkennen sind.
Mittlerweile wurde der Brennofen mit einem Gasbrenner langsam auf über 900 Grad Celsius erhitzt. Während dieser Zeit sammelten die SchülerInnen Laub, das zum speziellen Verfahren des „Raku-Brandes“ benötigt wurde. Die glasierten Gefäße werden bei diesem Niedrigbrand rotglühend einzeln mit einer langen Zange dem Ofen entnommen und in einem Behälter mit organischem Brennstoff (Laub, Sägespäne, etc.) luftdicht eingebettet. Der entstehende Rauch (Kohlenstoff), der Sauerstoffentzug sowie die im Laub enthaltenen Mineralien wirken stark auf den Tonscherben und die Glasurfarbe ein. Blatt- und Grasabdrücke verewigen sich manchmal in der noch weichen Glasur. Durch die stark reduzierende Atmosphäre wird der noch weichen Glasur Sauerstoff entzogen und die Glasurfarbe ändert sich. Kohlenstoff (schwarz) dringt durch Haarrisse und lagert sich im Tonscherben ein, sodass jedes Stück ein unnachahmliches Unikat ist.
Mit strahlenden Augen und mächtig stolz auf ihre getöpferten Unikate verabschiedeten sich die Schüler von Sieglinde Bösl und Eugen Wilhelm.
Hans-Peter Fischer-Wiesinger
Bürgermeister informieren sich über die Mittelschule 2.0
IT - Ausstattung der Verbandsschule Kürnachtal vorbildlich
Zu einem Vororttermin trafen sich die Bürgermeister des Schulverbands Kürnachtal, Rosalinde Schraud (Estenfeld), Birgit Börger (Prosselsheim) und Thomas Eberth (Kürnach), um sich ein Bild über die informationstechnische Ausstattung der Mittelschule zu machen. Die Gemeinden stellen seit Jahren entsprechend Mittel in den Schulverbandshaushalt ein, um die Mittelschule gut für die Zukunft zu rüsten. Sie nehmen damit ihre besondere Verantwortung gerade im Bereich des fortschreitenden Technisierung wahr und bieten ein optimales Lehr und Lernumfeld. Dies dient der Stärkung des Schulstandortes und der Mittelschule in Gänze. Rektor Matthias Schranner und Systembetreuer Jens Dietzsch erläuterten den Gästen gerne die technischen Details. Zurzeit verfügt die Mittelschule über zwei Computerräume mit je 16 Arbeitsplätzen. Das bedeutet, dass auf vier Schüler ein PC kommt, was eine recht gute Relation darstellt. Noch in diesem Kalenderjahr wird auch der zweite Raum modernisiert und auf sogenannte „thin clients“ umgestellt werden, welche besser in die vernetzte Computeranlage der Schule passen als die etwas in die Jahre gekommenen Desktop-Geräte. Beide Räume werden aber so intensiv genutzt durch Fachunterricht in Wirtschaft, Technik oder Sozialem sowie Informatik, Buchführung, Tastschreiben oder Arbeit/Wirtschaft/Technik, dass sie häufig parallel belegt sind. Um die Kapazität der Schulanlage weiter zu erhöhen wurde kurz vor den Sommerferien ein WLAN-Netz eingerichtet, welches das gesamte Schulgelände einschließlich Turnhalle und Außenanlage abdeckt. So können jetzt auch im Sportunterricht Lehrvideos eingesetzt werden oder Unterricht im „Grünen Klassenzimmer“ stattfinden. Über WLAN - Komponenten werden jetzt viele Endgeräte mit dem Schulnetzwerk verbunden, was digital gestütztes Lernen jederzeit und an jedem Ort ermöglicht. Eine aufwändige Verkabelung der einzelnen Endgeräte wurde überflüssig, was zu einer Kostensenkung führte. In dieselbe Richtung geht der Trend, dass Schüler in Zukunft vermehrt eigene Geräte mit in den Unterricht bringen werden, in Fachkreisen BYOD (Bring your own device) genannt.
Doch auch die Sicherheit war Thema. Auf entsprechende kritische Fragen der Ortsoberhäupter erklärte Systembetreuer Dietzsch, dass das neue W-LAN-Netz durch eine besondere technische Auslegung nur eine äußerst geringe Sendestrahlung habe, die weit unter der des Mobilfunks liege. Auch der Zugang zum Netz werde für jeden Schüler individuell passwortgeschützt und eine entsprechende Benutzerordnung sei in Arbeit.
Das erklärte Ziel sowohl der Bundes- als auch der bayerischen Landesregierung sind mehr öffentliche W-LAN-Netze. Auch die Schule ist ein öffentlicher Raum, der sich nicht nur der technischen Entwicklung anpassen sollte. Die Rektoren der Grund- und Mittelschule, Herr Schneider und Herr Schranner, sind sich mit dem Klassenlehrer und Systembetreuer Dietzsch einig, dass die Schule eine Vorreiterrolle übernehmen muss, da sie einen wichtigen Bildungsauftrag zu erfüllen hat: die Steigerung der Medienkompetenz. Auch jüngere Altersgruppen sind schon oft und viel mobil im Netz unterwegs. Laut der aktuellen „Kids-Verbraucher-Analyse" besitzen bereits 57 Prozent der 6- bis 13-Jährigen ein Smartphone. Das sind in Deutschland 1,5 Millionen Kinder, die potentiell die Möglichkeit haben, mobil ins Internet zu gehen. Experten sprechen schon von "Mobile Natives", Menschen, die ganz selbstverständlich mit der Möglichkeit der mobilen Internetnutzung aufwachsen. Die Schule muss auf diesen Umstand reagieren, zumal es am bewussten, verantwortungsvollen Umgang der Kinder mit dem Internet oft hapert. Aus diesem Grund hat die Grundschule bereits einen Klassensatz Tablets (Apple I-Pads) angeschafft. Die Mittelschule wird demnächst mit eigenen Geräten folgen. Diese können dann leicht über das neue W-LAN-Netz in den Unterricht integriert werden. Diese Technik wird beispielsweise zur Realisierung der Arbeiten im Rahmen des Erasmus plus – Projektes bereits benötigt, wenn die Schüler mit ihren Partnerschulen in Finnland, Dänemark, Italien und Spanien gemeinsam an einem Projekt zum Thema „Wasser“ arbeiten werden.
Da alle Klassenzimmer schon seit mehreren Jahren über internetfähige Computer und interaktive Whiteboards verfügen, dürfte die IT-Ausstattung der Schule im Umkreis Würzburgs führend sein. Dank der Investition des Schulverbunds in seine jungen Mitbürger ist der Schulstandort Estenfeld bestens für die digitale Zukunft aufgestellt. „So geht Mittelschule 2.0“ betonten die Bürgermeister Schraud, Börger und Eberth mit einem Lob an die Schule.
Mittelschule 2.0 und digitales Lernen war Thema bei einem Termin vor Ort.
von links: Thomas Eberth (Kürnach), Birgit Börger (Prosselsheim), Rosalinde Schraud (Estenfeld), Systembetreuer Jens Dietzsch, Rektor Matthias Schranner
Berufsorientierungscamp der 8. Klasse
Für die 8. Klasse der Mittelschule Kürnachtal stand im Oktober eine besondere Woche zur „vertieften Berufsorientierung“ an. Von Montag bis Freitag waren die 18 Schülerinnen und Schüler mit ihrem Lehrer Gerhard Voglgsang im Jugendgästehaus Schweinfurt untergebracht. In dem modernen Gebäude direkt am Mainufer kam zunächst eine Stimmung wie im Schullandheim auf, denn es ging gleich am ersten Tag abends zum Eislaufen ins Schweinfurter Eisstadion. Zweck der Reise war aber eine intensive Arbeitswoche im „afz“, dem Arbeitsförderungszentrum e.V., einem privaten Anbieter für berufliche Förderung und Integration.
Zusätzlich zu den eigenen Maßnahmen im AWT-Unterricht (Arbeit-Wirtschaft-Technik), dem Berufsberater beim BIZ (Berufsinformationszentrum) und unserem Übergangsmanager Christian Kelle, der vom Schulverband für die Mittelschulen in Estenfeld, Unterpleichfeld und Rimpar angestellt ist, gibt es Angebote von externen Anbietern, die eine Schule als „Module“ buchen kann und die vom Kultusministerium vollständig finanziert werden. Das Fachperso-nal des afz führte also die gesamten theoretischen und praktischen Lehrveranstaltungen durch.
Nach der Auseinandersetzung mit den beruflichen Vorstellungen der Jugendlichen ging es am zweiten Tag in die Werkstätten des afz, die in drei Kleingruppen zu je sechs Schülern durchlaufen wurden. In einer Schreinerei wurden Arbeitsabläufe und Maschinen für die Fertigung von Möbeln vorgeführt. Bei der Unterweisung und dem Backen in der Lehrküche ging es weniger um die feinen Apfelröllchen, die zum Schluss gegessen wurden, vielmehr war es eine Arbeitssituation, wie sie zur Auswahl bei einem Eignungstest eingesetzt werden könnte: Wer befolgt die Regeln? Wie gut wird zusammen gearbeitet? Mit welchem Interesse und Geschick bringt sich ein Bewerber ein? – Ganz tüchtig arbeiten mussten dann die Jungen und Mädchen in der Metallwerkstatt. Auf einer Stahlplatte mit Anschlag wurden mit Hilfe von Distanzleisten die Quadrate für ein Mühle-Spiel aufgezeichnet, dann mussten die Eckpunkte angekörnt und auf die voreingestellte Tiefe exakt gebohrt werden. Am Ende der sehr gut vorbereiteten Arbeit konnten alle ein kleines Mühle-Spiel auf einer Aluminiumplatte mit Steckstiften aus Messing und Stahl mitnehmen. Am Abend haben sich einige mit ihrem Lehrer in dem für sie teilweise unbekannten Mühle-Spiel versucht.
Ein Höhepunkt der Woche war der Besuch auf dem Bauhof der Stadt Schweinfurt mit Besichtigung des Wertstoffhofs der Firma „alba“ nebenan. Ausgerüstet mit Helmen und orangenen Signalwesten erlebte die Klasse eine Führung der besonderen Art: Der Abfallberater der Stadt Schweinfurt verstand es, mit eindringlichen Beispielen das Interesse der Schüler hoch zu halten: „Abfall? Wertloses Zeug? – Nein, hier liegen Tausende von Euros auf jedem Haufen!“ – Ob es sortenrein gelagertes Messing oder Aluminium war, zu Blöcken gepresstes Papier oder der Inhalt eines riesigen Containers mit Plastikflaschen, jetzt um das Vierzigfache verkleinert, immer machte er den Begriff der „Wertstoffe“ sehr anschaulich. Und als er am Beispiel des in zentralafrikanischen Staaten gewonnenen Stoffes „Coltan“ schilderte, dass diese „seltene Erde“ oft mit brutaler Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen gewonnen werde, aber keines der Smartphones ohne diesen Stoff wie gewohnt funktionieren würde, kam auch Betroffenheit auf. Wegwerfen? Ständig ein Neues kaufen? Wo kommt das alles her, was ich so selbstverständlich benutze?
Gefragt, was ihnen in dieser Woche nicht gefiel, antworteten die meisten aus der Klasse: „Dass wir das Handy abends um halb elf abgeben mussten!“ Nun, das war natürlich die Härte, nachts um zwei Uhr nicht mehr online sein zu können. Aber vielleicht war am nächsten Tag in Schweinfurt mancher Junge oder manches Mädchen eher in der Lage, beim Arbeiten an Bewerbungsmappen und in Vorstellungsgesprächen etwas wacher dabei zu sein.
Gerhard Voglgsang