„Geschichte erleben!“ Das war am 12.12.2019 das Motto der Schüler der Mittelschule in Unterpleichfeld. Zu diesem Zweck suchten sich die verschiedenen Klassenstufen Museen in der näheren und weiteren Umgebung, die, passend zu den jeweiligen Lehrplänen, interessante und teils interaktive Führungen anboten.
So besuchten die 6. Klassen das Museum für Franken auf der Festung Marienberg in Würzburg. Im Rahmen der Führung "Festung und Ritter" wurde erklärt, wie das mittelalterliche Leben in Würzburg war. Dabei wurde die Festung Marienberg mit Pferdeschwemme und Bergfried erkundet. Als nächstes erzählte die Museumspädagogin interessante Details über den Werdegang eines Ritters und wie problematisch das Anfertigen und Tragen einer Ritterrüstung war. Als Highlight durfte diese auch einmal anprobiert werden.
Die Klassenstufen 7 bis 10 wählten verschiedene Museen in Nürnberg aus.
Die beiden 7. Klassen entschieden sich für das Germanische Museum. Dort erhielten die Schüler eine spannende Führung über die Highlights des Museums, welche sich passend zum GPG-Unterricht über die Geschichte vieler Jahrhunderte erstreckte – vom Mittelalter bis in das 18. Jahrhundert hinein. Originalexponate wie der Behaim-Globus oder Frauenkleider aus dem Barock sorgten für Interesse. Die Museumspädagogen vermittelten hierbei nicht nur trockenes Faktenwissen, sondern bauten kleine Quizfragen und interaktive Elemente ein. So erhielten die Jugendlichen schließlich die Möglichkeit, einem Mitschüler und ihrem Lehrer eine Ritterrüstung anlegen zu können.
Das Museum Industriekultur war Ziel der beiden 8. Klassen. Diese wählten zwei verschiedene Themen. Die Klasse 8 R informierte sich über „Das Leben der Nürnberger Arbeiterschaft im Industriezeitalter“. Hierbei erhielten die Schüler in Kleingruppen Einblicke in diese Ära. Sie erfuhren, unter welchen Bedingungen die Menschen damals leben mussten und wie beschwerlich das Leben für sie war. Und auch das Geheimnis wurde gelüftet, wozu man in einer mechanischen Werkstatt eine Dampfmaschine braucht. Die Klasse 8M meldete sich für die Führung „Maschinen bewegen eine Stadt.“ Zentrales Thema war hierbei die Veränderung des Alltagslebens innerhalb der letzten 200 Jahre. Hierbei erfuhren die Schüler, wie sich Nürnberg durch verschiedene technische Erfindungen, wie Dampfmaschine, Hercules-Fahrrad und Benzinkutsche zu einer hochtechnisierten Stadt entwickelt hat.
Die Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 entschieden sich für den Besuch des „Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände“ mit der Sonderausstellung „Die Tatorte des NSU“. Mittels Audioguide wird dort ein umfassendes Bild nationalsozialistischer Gewaltherrschaft sowie der Geschichte der Reichsparteitage vermittelt. Die einzelnen Inhalte, wie die Parteitage, Machtausübung des NS-Staates oder Hitlers Selbstinszenierung, wurden den Schülern durch interaktive Präsentationen, Touch-Screen-Monitore und Videos einprägsam und aktivierend vermittelt. Auch die Ausstellung über die Tatorte der NSU war durch die großformatigen Fotos und Erklärungen sehr eindrucksvoll.
Nach all den vielfältigen Inhalten, die den Schülern der verschiedenen Jahrgangsstufen in den einzelnen Ausstellungen und Führungen vermittelt wurden, war im Anschluss etwas Entspannung und Erholung dringend notwendig. Zu diesem Zweck war als weiteres kulturelles Highlight ein Besuch des Nürnberger Christkindlesmarkt geplant. Hier konnten alle, Schüler und Lehrer, den Nachmittag geruhsam ausklingen lassen, bevor es mit Bus oder Bahn wieder zurück nach Unterpleichfeld ging.
E. Knüttel